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Bildlegende: WMR-Präsidentin Christa Köppel und Betriebsleiter Thomas Giger freuen sich mit Gemeindepräsident Bruno Seelos über den Beitritt der Gemeinde Berneck zum Wasserwerk Mittelrheintal

Bernecks Beitritt ist rechtskräftig

Mit Berneck ist das Wasserwerk Mittelrheintal auf fünf Verbandsgemeinden angewachsen. Die Rhesi-Verantwortlichen haben die Bedeutung der Grundwasserfassungen erkannt.

 

RHEINTAL. Der Beitritt von Berneck zum Wasserwerk Mittelrheintal WMR ist rechts-kräftig vollzogen, der Kanton hat den Anhang zur Zweckverbandsvereinbarung genehmigt. Die Gemeinde Berneck ist nun vollwertiges Mitglied des Verbandes, wie von 93 Prozent der Stimmenden anlässlich der Urnenabstimmung vom letzten November gewünscht. Die nachhaltige Versorgung mit Trinkwasser ist damit ebenso sichergestellt wie die Mitsprache im Zweckverband: «Als Miteigentümer sind wir den anderen Gemeinden gleichgestellt und können bei Weiterentwicklungen mitwirken», sagt Gemeindepräsident Bruno Seelos.

 

80 Prozent Grundwasser
Der WMR, der nun von den fünf Gemeinden Au, Widnau, Berneck, Balgach und Rebstein getragen wird, ist das grösste Gruppenwasserwerk des St. Galler Rheintals und eines der wenigen vollwertigen Trinkwasser-Verbundsysteme im Kanton St. Gallen. Die regionalen Unterschiede bei der Trinkwasserförderung sind markant: Während
die Region St. Gallen ihren Wasserbedarf zu 82 Prozent mit Seewasser deckt und die Region Sarganserland-Werdenberg zu 91 Prozent mit Quellwasser, versorgt sich die Region Rheintal vorwiegend, nämlich bis zu 80 Prozent, mit Grundwasser aus
dem Rheinvorland. Die Talgemeinden stützen sich vollumfänglich darauf ab; die Hanggemeinden ergänzen den Bezug von Grundwasser mit Wasser aus ihren Quellfassungen, die sie nach wie vor sorgfältig unterhalten.
 
Hohe Versorgungssicherheit
Das vom Rhein gespeiste Grundwasser ist von hervorragender Qualität. Das Infiltrat fliesst reichlich und versorgt rund 100'000 Personen im unteren St. Galler und Vorarlberger Alpenrheintal. Die ergiebigen und qualitativ hervorragenden Grund-wasserreserven tragen denn auch wesentlich zur hohen Versorgungssicherheit bei. Gemäss kantonalem Leitbild ist die standortnahe Gewinnung und Verteilung von Trinkwasser Programm und durch die bestehenden Schutzzonen und Konzessionen rechtlich geschützt.
 
Gute Zusammenarbeit
Inzwischen haben auch die Verantwortlichen für das Hochwasserschutzprojekt "Rhesi" die Bedeutung der Grundwasserfassungen im Rheinvorland erkannt. Nach intensiven fachlichen Auseinandersetzungen begegnen sich die Akteure von «Rhesi» und die Rheintaler Wasserversorger auf Augenhöhe. Beide Seiten unternehmen alles, um Lösungen zu finden, die sowohl den Hochwasserschutz als auch die Trinkwasser-versorgung sicherstellen.
 
Grössere Handlungsspielräume
So tritt die Ortsgemeinde Widnau der Marktgemeinde Lustenau im Schweizerriet acht Hektaren Land zur Erstellung eines neuen Fussball-Nachwuchscenters im Baurecht ab. Dieser Handel eröffnet für alle Beteiligten grössere Planungsspielräume, um eine Gerinneausweitung im Bereich der bisherigen Trainingsplätze beim Lustenauer Reichshofstadion zu planen und so die Brunnenstandorte des Wasserwerks Mittel-rheintal auf der Gegenseite zu schonen. Dass es mit Sorgfalt und spezifischem Know-how gelingt, Hochwasserschutz und Trinkwasserschutz zu vereinbaren, haben die beiden Rheinbauleitungen gezeigt. «Mit den entsprechenden Voruntersuchungen,
dem richtigen Gerät und ausgebildetem Personal war es möglich, die Bauarbeiten zur Dammverstärkung sogar im Grundwasserschutzgebiet durchzuführen», freut sich Christa Köppel, Präsidentin des Zweckverbandes Wasserwerk Mittelrheintal. Die Internationale Rheinregulierung habe sich sehr kooperativ gezeigt und die Auflagen des Wasserwerks jederzeit respektiert und eingehalten.