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Sträucher statt Monokultur

Kahlschlag beim Reservoir Höhler: Einheimische Sträucher und Laubbäume werden die Rottannen-Monokultur ersetzen.

REBSTEIN. Die Forstwarte haben die Rodungsarbeiten beim Reservoir Höhler beendet. Was im Rahmen des ordentlichen Unterhalts im Auftrag des Wasserwerks Mittelrheintal erfolgt ist, macht Sinn: Der Hang beim Reservoir war in den 1970er Jahren mit flachwurzelnden Rottannen bepflanzt worden. Manche waren am Absterben, andere drohten beim nächsten Sturm einzuknicken. «Flachwurzler sind sturmanfällig», erklärt Josef Benz, Betriebsleiter von Rheintal Forst. Die über 30 Meter hohen Tannen hätten die Passanten und die umliegenden Häuser gefährdet.


Wiederaufforstung
Doch warum rodete Rheintal Forst nicht die gefährdeten Bäume, sondern den ganzen Hang? «Einzelne Bäume aus dem dichten Wald herauszunehmen, war vom Platz her nicht möglich», sagt Benz. Ausserdem hätte das Gefüge nicht mehr gestimmt. Inzwischen wärmen die gehäckselten Tannen in der Schnitzelheizung des Diepoldsauer Wärmeverbundes Wohnungen und Betriebe. Und im Höhler folgt schon bald die Wiederaufforstung des Areals: mit einheimischen Sträuchern, einzelnen Eichen, Nuss- und Kirschbäumen, die nicht mehr ganz so hoch wachsen wie die früheren Rottannen.


Naturgerechte Bepflanzung
«Die Massnahme wird die Biodiversität merklich erhöhen», freut sich Thomas Giger, Betriebsleiter Wasserwerk Mittelrheintal. «Eine intakte und naturgerechte Bepflanzung ist uns sehr wichtig, schliesslich ist auch das Trinkwasser, das wir täglich konsumieren, ein Naturprodukt.» Als Zweckverband der Gemeinden Au, Balgach, Rebstein, Widnau und neu Berneck ist das Wasserwerk Mittelrheintal für die Bereitstellung von Trinkwasser zuständig. Mit seinen Anlagen zu Wassergewinnung, Transport und Speicherung sorgt das Wasserwerk Mittelrheintal dafür, dass die angeschlossenen Gemeinden ihre Bevölkerung und Wirtschaft mit genügend und einwandfreiem Trink- und Löschwasser versorgen können. Und dies auch in den Sommermonaten und Trockenperioden: Denn wenn die Quellen am Berghang nur wenig Wasser führen, decken die Pumpwerke den täglichen Bedarf, aus den Grundwasserströmen des Rheins.



Bildlegende:
Die Rottannen sind gefällt, die Forstwarte von Rheintal Forst werden den Hang im Frühjahr neu bepflanzen